Höhensicherungsgruppe steigt hoch hinaus…

Fotograf: Tarek Klein / Feuerwehr der Stadt Blieskastel

Fotograf: Tarek Klein / Feuerwehr der Stadt Blieskastel

Fotograf: Tarek Klein / Feuerwehr der Stadt Blieskastel

Stadt Blieskastel. Am vergangenen Donnerstag, den 28.06.2018 ging es für die Mitglieder der Höhensicherungsgruppe (HSG) hoch hinaus.

Es gibt Einsatzlagen und Szenarien, da stoßen auch Feuerwehrleute an ihre Grenzen. So müssen bei Aufgabenfeldern in den absturzgefährdeten Bereichen gemäß Feuerwehr-Dienstvorschrift 1 (FwDV 1) spezielle Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden. Die Höhensicherungsgruppe unterstützt bei den SRHT-Einsätzen (Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen) in den örtlichen Löschbezirke im Bereich "Sichern in absturzgefährdeten Bereichen". Das besondere Einsatzmaterial wie Höhensicherungsrucksäcke, Kernmanteldynamikseile, Gerätesätze Absturzsicherung, Auf- und Abseilgeräte sind im Löschbezirk Blieskastel-Mitte, auf dem Rüstwagen und Drehleiter, verlastet. Die Höhensicherungsgruppe untersteht direkt dem Wehrführer. Die Mitglieder kommen aus mehreren Löschbezirken.

Als besonders ausgebildete Gruppe im Bereich der sogenannten Absturzsicherung ist es daher auch notwendig, spezielle Techniken zu erlernen und diese immer wieder zu üben.

Ziel dieser Übung am Donnerstag war daher, "von Außen" einen Kran an der Blieskasteler Kurklinik zu erklimmen. In 25 Meter Höhe erfolgte dann der gesicherte Einstieg in die 30-Meter-Drehleiter, welche somit ebenfalls in die Übung eingebunden wurde.

Das gesicherte Hochklettern an Objekten, wie hier an dem Kran, wird als "Vorstieg" bezeichnet. Hierbei spielt die Sicherheit, wie immer, eine große Rolle. Nach dem Aufbau, erfolgt zunächst ein sogenannter ABS-Check im 4-Augen-Prinzip, welcher alle vorherigen Sicherheitsmaßnahmen überprüft. Erst danach, ist das Besteigen eines Objektes möglich. Beim Hochklettern werden in festgelegten Abständen Sicherungen gesetzt und das Seil eingeklinkt.

Gleichzeitig stehen am Boden jederzeit zwei Kameraden am Seil bereit und sichern den Kletterer. Die Sicherung erfolgt hier über einen sog. Halbmastwurf über einem Kernmanteldynamikseil. Durch diesen Knoten und die Zwischensicherungen ist der Kletterer somit stets gegen Absturz gesichert und kann bis zu einer Höhe von max. 30 Metern "vorsteigen".

Alles was über diese Höhe hinaus geht oder wo ein freies Hängen im Seil erforderlich wird, wie z.B. Abseilen, Retten einer Person im Hängesitz etc., ist Sache der speziellen Retter der Höhenrettung. Diese "Höhenretter" sind im Saarland allerdings nur drei Mal stationiert, die Höhenrettung des Landkreises Merzig-Wadern bei der Feuerwehr Weiskirchen, die Berufsfeuerwehr Saarbrücken und Werkfeuerwehr Dillinger Hütte.

"Durch die langen Anfahrten der Höhenretter im Einsatzfall ist es umso wichtiger, eine gut ausgebildete Einheit zu haben, die notwendige Erstmaßnahmen bis zum Eintreffen der Höhenretter übernehmen oder gewisse Einsatzszenarien selbst abarbeiten kann. Dies gelingt aber nur, wenn wir diese Szenarien auch regelmäßig an geeigneten Objekten üben können", so Tarek Klein, stellvertretender Leiter der Höhensicherungsgruppe der Feuerwehr Blieskastel.

"Daher sprechen wir einen besonderen Dank an die Firma "Klein GmbH" aus Blieskastel aus, die uns das Übungsobjekt (Kran) zur Verfügung stellte und die Mediclin Kurklinik in Blieskastel-Lautzkirchen, auf deren Gelände die Übung stattfand", so Klein abschließend.

Text: Stadt Blieskastel, Fachgebiet 3.2 Brand- und Zivilschutz.