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BLIESKASTEL ÜBERSTEHT HOCHWASSERLAGE KNAPP UND GUT GERÜSTET

Blieskastel. Die rasant ansteigenden Pegel von Blies und Hornbach ließen die Situation in Blieskastel und Umland am Abend des vergangenen Mittwoches (03.01.2024) kritisch werden. Dennoch blieb glücklicherweise der Ernstfall aus.

Die starken und zum Teil dauerhaften Regenfälle der letzten Tage machten sich auch in Blieskastel bemerkbar. So stiegen die Pegel der Blies am Mittwochabend so rasch an, dass auch die Warnung der Bevölkerung über die Apps KATWARN und NINA ausgesendet, sowie örtlich bedingt auch über Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr gewarnt wurde. Laut dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes wurden Pegelstände weit über 3,0 Meter Bliespegel errechnet und vorangekündigt. Dies im Rahmen des zu diesem Zeitpunkt bereits greifenden Hochwasser- und Starkregenkonzeptes, welches die Stadt Blieskastel anhand von Erfahrungen aus den letzten Jahren und den zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln zusammen mit der Feuerwehr erarbeitet hat.

Nachdem weiter nördlich liegende Gebiete und Kommunen entlang der Blies bereits massive Pegelüberschreitungen und Wassereinbrüche melden, wie z.B. in Ottweiler, so war man in Blieskastel durchweg in Alarmbereitschaft und gewarnt. „Was die Situation neben den teils starken Regenfällen für Blieskastel zusätzlich verschärfte, war die Tatsache, dass die Böden bereits seit Tagen so durchweicht waren, dass kein weiteres Wasser mehr aufgenommen werden konnte. Hinzu kam die ebenfalls hochwasserführende Schwarzbach, welche kurz vor Bierbach in die Blies mündet und die Lage zusätzlich verschärfte“, so Marco Nehlig, der Wehrführer der Stadt Blieskastel, welcher von Beginn an die Einsatzleitung hatte.

Am Nachmittag des vergangenen Mittwochs waren Pegelanstiege von bis zu 35 cm pro Stunde zu verzeichnen. So näherte man sich auch im Blick auf die Prognosen rasant der kritischen Marken über 3,00 Meter. Umgehend wurde ein Bürgertelefon geschaltet und die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) in der Feuerwache Blieskastel-Mitte eingerichtet.

Über den Mittwoch war die Feuerwehr bereits mit dem Abarbeiten mehrerer Einsatzstellen im Stadtgebiet beschäftigt. Besonders in den Stadtteilen Webenheim und Mimbach kamen die Wasserpegel den ersten Wohnhäusern bedrohlich nahe, sodass mit Sandsäcken und Spezialgerät erste, rückhaltende Maßnahmen veranlasst werden mussten.

Bereits in der Nacht zuvor forderte der noch stärker betroffene Landkreis Saarlouis überörtliche Hilfe an, bei der sich Wehren aus dem Saarpfalz-Kreis auf den Weg machten, um mit Sandsäcken und Manpower auszuhelfen. „Die im Landkreis Saarlouis geleistete Hilfe, brachte die Sicherheit in Blieskastel jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Wir haben hier genügend Ressourcen als Prävention geschaffen und konnten diese dank dem unermüdlichen Einsatz beim Sandsackfüllen durch die Mitarbeitenden der Bauhöfe aus dem ganzen Saarpfalz-Kreis umgehend wiederherstellen“ – betonte Nehlig.

Bei einem Scheitelpunkt von etwas über 3,00 Metern, in der Nacht auf Donnerstag, konnte dann gegen Mittag erst einmal Entwarnung gegeben werden, da der gemeldete Starkregen ausblieb. Dennoch fuhr die Feuerwehr Blieskastel mit 9 eingesetzten Löschbezirken an beiden Tagen insgesamt 18, hochwasserbedingte, Einsätze. Knapp 90 Kräfte wendeten in über 270 Einsatz- und Arbeitsstunden, das Schlimmste von der Stadt ab.

Der Bürgermeister der Stadt Blieskastel, Bernd Hertzler, welcher sich noch am Abend (03.01.2024) und in der Nacht auf Donnerstag sowie am nächsten Morgen (04.01.2024) selbst immer wieder ein Bild der Lage vor Ort machte, dankte allen Einsatzkräften, welche aktiv in den Einsatz gebunden oder in Bereitschaft waren. „Wieder einmal zahlte es sich mehr als aus, zum kritischen Zeitpunkt ein funktionierendes Konzept wie der Gefahrenabwehrplan „Hochwasser- und Starkregen“ in der Schublade zu haben, wenn man es braucht.“, so Hertzler weiter. Anhand dieser, verlässlichen Informationen kann die Feuerwehr und der Bauhof potenziell zuerst gefährdete Bereiche lokalisieren und bereits vorsorgliche Maßnahmen treffen. So lobt die Feuerwehr auch nochmals die vorbildliche Zusammenarbeit auf Stadt- und Kreisebene mit den Bauhöfen. „Im Ernstfall kann man sich eben stets auf unsere Feuerwehren, in noch schlimmeren Lagen auch auf das THW und dem Katastrophenschutz des Saarpfalz-Kreises verlassen. „Die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, dem Bürgerbüro, dem Baubetriebshof und meinem Abwasserwerk war hervorragend. Wieder einmal zeigte sich, wie schnell trotzdem Naturgewalten das Leben und Alltag unserer Bürgerinnen und Bürger in Blieskastel in kürzester Zeit verändern und in Gefahr bringen können“, so Bernd Hertzler anschließend.

Text: Eric Dessloch, Pressebeauftragter, Feuerwehr Blieskastel

Bilder: Dominik Krill, Feuerwehr Blieskastel

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